VitiFIT - Praxisforschungsprojekt im Ökoweinbau

VitiFIT – Gesunde Reben
im Ökoweinbau durch Forschung, Innovation und Transfer

 

Projektdauer: August 2019 bis Juli 2024

Gefördert durch das Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft

 

Ansprechpartner - Teilprojekt resistente Rebsorten und Pflanzenschutz, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz:        

 

Im Weinbau kann das massive Auftreten des Falschen Mehltaus zu erheblichen, teilweise existenziell bedrohlichen Ertragsausfällen bzw. Qualitätsverlusten für ökologische Weinbaubetriebe führen. Im ökologischen Weinbau sind momentan kupferhaltige Pflanzenschutzmittel die einzige wirksame und zugelassene Möglichkeit zur Bekämpfung der Rebenperonospora. Andere nach geltendem EU-Recht erlaubte Präparate zeigten bisher keine ausreichende Wirksamkeit. Generell dürfen in der EU maximal 6 kg Reinkupfer/ha und Jahr ausgebracht werden (EUCOM, 2008), wobei in Deutschland nur 3 kg Reinkupfer/ha und Jahr zulässig sind. Der vollständige Verzicht auf Kupferpräparate ist im Weinbau bisher nicht möglich, da es dadurch zu Ertragsausfällen von 50-100 % kommen kann (Eisenmann 2017). Vor dem Hintergrund der diskutierten Risiken eines Einsatzes von Kupfer als Pflanzenschutzmittel und der daraus resultierenden unsicheren Zulassungsperspektive von Kupfermitteln im Weinbau, soll der Einsatz von Kupfer vor allem im ökologischen Weinbau minimiert werden. Da bisher noch keine alternativen, biologischen Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen, die Kupfer ersetzen könnten, sind die Ziele des Projektes die Entwicklung und Erprobung von kombinierten, ganzheitlichen Pflanzenschutzstrategien zur nachhaltigen und umweltverträglichen Bekämpfung des Falschen Mehltau der Weinrebe bei gleichzeitiger Reduzierung des Kupfereinsatzes im ökologischen Weinbau. Hierzu sollen direkte Maßnahmen, wie der Einsatz und die Entwicklung von neuen biologischen Pflanzenstärkungsmittel durchgeführt werden und ihr Potential zur Reduktion der Anzahl der Kupferbehandlungen bzw. Kupferkonzentrationen evaluiert werden. Gleichzeitig sollen diese direkten Maßnahmen mit indirekten Ansätzen wie dem Anbau von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten und kulturtechnischen Maßnahmen in Praxisversuchen kombiniert werden, um das Risiko eines Befalls mit dem Falschen Mehltau zu minimieren und gleichzeitig den Ertrag der Betriebe zu sichern.

 

Am Projekt beteiligt sind neben dem Weincampus Neustadt und dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, das DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, die Hochschule Geisenheim, die Universität Erlangen-Nürnberg, das Julius Kühn-Institut in Siebeldingen, das Weinbauinstitut Freiburg sowie die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim. Die Bioverbände Bioland, Demeter, ECOVIN und Naturland sind durch ihre Nähe zur Praxis als wichtige Partner mit im Verbund.

 

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