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Binationaler Studiengang mit 1,5 Millionen Euro EU-Mittel gefördert

Weinbauminister Dr. Volker Wissing und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf ehrten den Weincampus Neustadt am 11. August 2020 mit ihrem Besuch und übergaben das Bewilligungsschreiben in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro EU-Mittel für den neuen deutsch-französischen Master Weinbau und Oenologie. Der Studiengang wird ab September zusammen mit der Université de Haute-Alsace in Colmar angeboten. „Ich bin überzeugt, dass von hier und heute eine neue Epoche in der Bildungsgeschichte Frankreichs und Deutschlands ausgeht und wir können sagen, wir sind dabei gewesen“, betonte zunächst Dr. Günter Hoos, Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, das als Teil des Weincampus Neustadt das Projekt trägt, in seinem Begrüßungswort.

„Dieses Projekt ist maßgeschneidert für die Region (…), weil wir den Wein als Kulturgut pflegen“, sagte der rheinland-pfälzische Weinbau- und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing in seiner Ansprache. Das Land Rheinland-Pfalz sei begeistert von dem Projekt und die Landesregierung begleite es mit Aufmerksamkeit und großem Interesse. „Wenn wir in Europa unsere Kräfte bündeln, dann können wir daraus ein Mehrwert entstehen lassen, und das ist genau dieser Mehrwert, der die Menschen begeistert. Dieses Projekt ein ureuropäisches Projekt“, so Wissing weiter.

Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, der zunächst als Präsident der Hochschule Kaiserslautern die „Freude“ hatte, den „Aufbau“ und den „Erfolg“ des Weincampus mitzuerleben und zu begleiten, sprach vom neuen deutsch-französischen Masterstudiengang als „Krönung dieser Entwicklung“. „So wird der Weincampus noch einmal sehr viel internationaler werden“, freute sich der Minister. In zwei bzw. drei Ländern zu studieren und zu arbeiten sei ein ganz erlebtes Europa. „Es ist heute für uns alle ein sehr schöner Tag“, sagte er.

Werner Schreiner, Beauftragter der Landesregierung für grenzüberschreitende Zusammenarbeit vertritt die Ministerpräsidentin Malu Dreyer und begrüßte die Präsenz zweier Minister an der Veranstaltung. Dies zeige, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit für das Land Rheinland-Pfalz sei.

Über den Studiengang

Auch Vertreter der Hochschulen nahmen an der Veranstaltung teil. So nannte Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt, Präsident der Hochschule Kaiserslautern - mit den Hochschulen Ludwigshafen und Bingen eine der drei tragenden Hochschulen des Weincampus - die „Erfolgsfaktoren der Entstehung eines solchen Studiengangs“. Dazu zählen die Unterstützung durch die Landesregierung, die Zusammenarbeit der drei Hochschulen, die performante Forschung, die Begeisterung der Menschen sowie die internationale Vernetzung des Standorts. „Alle Akteure haben eine gemeinsame Passion, die keine Nationalismen kennt. Das ist die Liebe zum Wein und das ist eine wunderbare Basis, um zusammen zu arbeiten und gemeinsam etwas Besonderes auf die Beine zu stellen“, so Schmidt.

Die Studiengangsleiterin Prof. Dr. Maren Scharfenberger-Schmeer stellte das Projekt im Detail vor. Die Binationalität, die Dualität, die durch die drei Praxisphasen den Transfer von der Praxis in die Wissenschaft und umgekehrt gewährleiste, sowie das mit der Université de Haute-Alsace gemeinsam entwickelte Curriculum, das den Fokus auf Zukunftsthemen lege, seien die Merkmale des neuen Studienangebots. „Der Spracherwerb ist im Curriculum integriert“, betonte noch die Professorin für Mikrobiologie.

Auch der Vizepräsident der Université de Haute-Alsace, Prof. Dr. Alain Dieterlen, kam an diesem besonderen Tag nach Neustadt. In seiner Ansprache ging er auf den europäischen Charakter seiner Hochschule ein, die elf bi- und trinationale grenzüberschreitende Studiengänge zählt, und freute sich über die Förderung durch das Interreg V A-Programm „Oberrhein“ und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Dies sei eine Anerkennung der Arbeit der Bildungsträger und eine unverzichtbare finanzielle Hilfe für die Entwicklung derer Zusammenarbeit.

Mit diesem innovativen und ambitionierten Projekt zeigt der Weincampus Neustadt nicht nur sein Streben nach Bildung auf hohem Niveau und Exzellenz sondern setzt auch ein Zeichen für Internationalisierung, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und deutsch-französische Freundschaft. Ein Meilenstein wurde gesetzt.

(c) Stephan Presser Photography

Dr. Günter Hoos, Leiter des DLR Rheinpfalz
Weinbauminister Dr. Wissing
Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf
Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt, Präsident der Hochschule Kaiserslautern
Prof. Dr. Maren Scharfenberger-Schmeer, Studiengangsleiterin, Weincampus Neustadt
Prof. Dr. Alain Dieterlen, Vize-Präsident der Université de Haute-Alsace, Colmar
Werner Schreiner (rechts), Beauftragter der Landesregierung für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit, zusammen mit Dr. Günter Hoos, Leiter des DLR Rheinpfalz
Das Projekt wurde im Interreg V Programm Oberrhein genehmigt.